Armutsbericht

11. November 2011  Antrag, Finanzen & Haushalt, Gemeinderäte

Antrag

Die Verwaltung veröffentlicht bis zum 31.03.2012 einen Armutsbericht. Die hierfür notwendigen Mittel sind von der Verwaltung zu beziffern und in den Haushalt einzustellen.

Begründung:

Fast jedes achte Kind unter sieben Jahren ist in Baden-Württemberg von akuter Armut bedroht. Diese Kinder werden ihrer Lebenschancen beraubt..

Kinderarmut hat viele Gesichter: Mädchen und Jungen, die morgens hungrig in den Kindergarten oder in die Schule kommen und selten ein warmes Mittagessen erhalten. Schüler, die an Ausflügen, Klassenfahrten oder anderen Aktivitäten mit Gleichaltrigen nicht teilnehmen können. Kinder, die ihre Freunde nie nach Hause einladen dürfen und ihre Freizeit vor allem vor dem Fernseher verbringen. Jugendliche, die davon überzeugt sind, dass sich in ihrem Leben kaum etwas bessern wird. Zwölf Prozent der Kinder unter sieben Jahren in Baden-Württemberg leben in Familien, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Akut armutsgefährdet sind Kinder aus Haushalten, die den Hartz-IV-Regelsatz (Alg II) beziehen.

Häufig betroffen von Armut sind Alleinerziehende, Kinderreiche und Migrantenfamilien
Besonders schlimm ist, dass die Kinder schon im frühen Alter ihren Familien keine Chance mehr geben. Grund dafür ist allerdings nicht nur das niedrige Einkommen, sondern oft zusätzliche Probleme wie Überschuldung, Suchterkrankungen, Langzeitarbeitslosigkeit. Ohne zusätzliche Hilfen wird sich die Armut für viele Kinder und ihre Familien verfestigen. Um eine solche Entwicklung zu verhindern, fordert DIE LINKE einen regelmäßigen Armutsbericht als unverzichtbare Grundlage für die Weiterentwicklung notwendiger und bedarfsgenauer Hilfen und Unterstützungsangebote.

Kornwestheim macht in dieser Frage vermutlich keine Ausnahme, zumal die Arbeitslosenzahlen hier seit Jahren über dem Durchschnitt des Landkreises liegen. Eine solche Untersuchung könnte eine wertvolle Unterstützung für erfolgreiche Maßnahmen im Bereich der kommunalen, kirchlichen und sozialverbandlichen Gegensteuerung sein.


Für DIE LINKE

Friedhelm Hoffmann


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